Samstag, 10. Januar 2004
Wie kann man nur...
...mit jemandem den man liebt 2 Jahre zusammen sein, die Person dann mit der Begründung "Ich liebe dich, aber ich hab das Gefühl etwas zu verpassen" verlassen. Und dann noch so ein Arschloch sein, 2 Tage später zu sagen dass die Trennung vielleicht doch besser nur auf Zeit ist.
Im Endeffekt: Ich geh poppen, wart mal schön auf mich.
Jaja, was für ein Glück dass ich eine Vertrauensperson bin und den ganzen Scheiß schon seit Monaten mitbekomme.



Ich stand dort...
...im Garten von L.'s Elternhaus, um die letzte Zigarette des Abends zu rauchen. Ich stand dort, eigehüllt in die schwere lederne Schwärze die ich trage und die freie, ungebundene, kühle Dunkelheit die ich tief in meine Lungen sog. Als könnte ich zu einem Teil der Nacht werden, in ihr aufgehen, wenn ich sie nur lange genug in meinen Körper presse. Ich hob den Kopf und spürte unsichtbare Regentröpfchen in mein Gesicht stechen. Meine Arme hingen schlaff an mir herab, als gehörten sie nicht zu mir. Doch mit der Zigarette da unten in meiner Hand, die langsam und unbeeinflusst durch mein Denken vor sich hin glühte, mit ihr fühlte ich mich verbunden. Doch noch mehr mit dem Rauch der von ihr aufstiegt, mich umspielte und dann in Richtung Sterne verschwand.

Sie scheint mein Lieblingsthema zu sein. Egal, irgendwann werde ich alles gesagt haben was es zu sagen gibt und die Stille wird von mir besitz ergreifen. Wo ich aber grad dabei bin. Sie hat mir zu Weihnachten das beste Geschenk gemacht das ich je erhalten habe. Das Jahrbuch der Naturwissenschafen von 1896. Keine Ahnung wo sie das auftreiben konnte. Sie hat folgende Widmung reingeschrieben:
"Was ist Zeit?
Sie ist zwar physikalisch eine feste Größe, aber im Grunde versteht man sie doch nicht. Auch das Buch kann darauf keine Antwort geben, aber es hilft, sie ansatzweise zu fühlen
- Das Buch, ein winziges Stück Vergangenheit, das aber auch ein Teil der Gegenwart ist und unseren Nachfahren in ferner Zukunft wohl noch befremdlicher erscheinen mag.
Möge es dich in dunklen Stunden erheitern und dir das Gefühl geben, nicht allein auf der Welt zu sein. Wir schwimmen im Strom der Zeit - und damit sind wir Teil der Geschichte.
Für K. von L., Weihnachten 2003"
Widmung und Buch bedingen sich gegenseitig und erreichen dadurch mir unbekannte Sphären der Schönheit.
Langsam glitten Tränen mein Gesicht herab nachdem ich ihren Text immer und immer wieder gelesen hatte.



Einfach so...
...eingeschlafen, auf meiner ausziehbaren Schlafcouch. Um 22:00. Irgendwann nachts aufgewacht, mir beim Entledigen meiner Klamotten das Handgelenk an der Halogenlampe verbrannt. Vor ner halben Stunde wieder aufgewacht. Mein Kopf fühlt sich ganz und garnicht an als wäre er meiner. Das Gehirn da drin fühlt sich schwammig an. Aufgedunsen. Ich sollte weniger schlafen.
Heute werde ich mit wohl mit meinem alten Freund D.P. weggehen und ihn etwas aufbauen. Ich kenne ihn seit der ersten Klasse. Hat mir damals einen brauen Filzstift geliehen weil meiner nur so ein Ananasbraun war und ich ein dunkles Pferdeaugenbraun brauchte. Er kommt heute aus den USA wieder. Hat da seine Freundin besucht die dort für ein Jahr an einem Au-Pair/Studium-Programm teilnimmt. Wenn eine Beziehung sowas aushalten kann, dann die der beiden. Er ist ein ambitionierter junger Kerl, intelligent, etwas versoffen und naturwissenschaftlich begabt. Sie ist eher konservativ, hat einen nervigen Sinn für Humor und jede Menge Selbstsicherheit. Auf den ersten Blick passen sie sehr gut zusammen, auf den zweiten wieder nicht. Beim dritten Mal hinsehen merkt man dann dass es bei dem Maß an Verliebtheit das zwischen ihnen ist, es unwichtig ist wie gut sie zusammen passen mögen.
Ich glaube an euch, D.P. und F.N. und ich hoffe ihr schafft es gemeinsam glücklich zu bleiben.

 
coma0815, Samstag, 10. Januar 2004, 12:04
Von D.P. stammt übrigens...
...der Titel dieses Blogs. Er sagte mir in voller Überzeugung, dass Schizophrenie zum standardmäßigen Aufbau der menschlichen Perönlichkeit gehört, worüber ich mir bis dahin noch nie Gedanken gemacht hatte.

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Meine Freundin
is auch grad für ein paar Monate in England. Allerdings würd ich mich nicht als ambitioniert oder naturwissenschaftlich begabt bezeichnen - höchstens etwas versoffen ;)

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Gehören Sie zu den Menschen...
...die das hart trifft, oder zu jenen, die das, ob des Gedankens, dass alles bald ein Ende hat, eher kalt lässt?

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"Hart treffen"
ist vielleicht etwas übertrieben, aber natürlich hätte ich sie lieber hier in good ol` germany. In 5 Monaten ist sie ja "schon" wieder da - und dann ziehen wir zusammen.
Hab immer recht viel daheim zu tun - so vergeht die Zeit eigentlich relativ schnell.

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