Sonntag, 22. Februar 2004
Das Telefon...
...klingelt und schreckt mich auf aus meiner starren, vorneübergebeugten Haltung. Finger greifen nach blauem Plastik. Ein Knopfdruck und die Schultern sinken ein Stück tiefer. Elektromagnetische Wellen werden empfangen, in elektrische Signale umgewandelt, als Druckschwankungen weitergegeben, registriert, wiederum in Ströme transduziert und interpretiert. Fern von mir spricht eine ehemals verlockend klingende Engelsstimme. Redet von Tränen und Schmerz, von Selbsthass und Flucht in Chemikalien. Von dem bevorstehenden Suizid. Ein Hilfeschrei, ein letzter, gerichtet an den letzten Freund der noch bleibt. Sie hat keine Perspektive mehr. Scherben, in denen sich ihr Gesicht spiegelt. Angst vor den eigenen Gedanken die jeden Fehler ohne Gnade und ohne Vergeben bestrafen. Jeden Tag das eigene Gesicht ansehen müssen voller Ekel. Vorwürfe dass man sich nicht am Abend zuvor beendet hat. Brustkorb fest gebunden von dünnen Nylonschnüren die sich bei jedem Atemzug tiefer ins Fleisch schneiden. Gefangene des eigenen Wesens. Seele mit Widerhaken durchbohrt. Umgeben von Unwissenheit, Unverständnis, Ignoranz und purer Idiotie. Unfähig sich selbst zu heilen, unmöglich aber die Heilung von außen. Meinen Beistand hast du auf jeden Fall. Zu jeder Zeit. Egal wie weit ich fahren muss.

 
luise, Sonntag, 22. Februar 2004, 18:54
Verdammte Scheisse,
wenn ich das mal so sagen darf.

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Samstag, 21. Februar 2004
Frühmorgendlicher...
...Besuch im Friseursalon (11:00). Da meine alte Haarschneiderin ihre Pforten geschlossen hat, musste ich mir etwas Neues suchen. Ok, also einmal färben, schneiden, fönen.
Es gab zwei Friseusen in dem Laden. Die eine war Mitte zwanzig, sah ein wenig nach Meg Ryan aus, mit ein wenig Christina Applegate vermischt. Die andere war Ende vierzig und Satan in Person, zumindest was Statur und Frisur anging. Im übrigen war außer mir dann nur noch der typische boulevardmagazinlesende Quotenschwule anwesend.
Es war ein ziemlich ungewohntes Gefühl zwei Fachmänninnen zu haben die sich gleichzeitig um meine Haarpracht kümmern. Es war ebenso ungewohnt da zu sitzen und nicht die tyischen Friseursgespräche zu führen, sonden nur schweigend da zu sitzen. Das ungewohnteste aber war, dass die Zeit in diesen Räumlichkeiten scheinbar schneller verging als außerhalb, denn als ich wieder auf der Straße stand waren drei Stunden vergangen. Und ich hätte wetten können dass es nur anderthalb waren.
Der boulevardmagazinlesende Quotenschwule wird ob seines Alters irgendwann sehr überrascht sein wenn er den Laden wieder verlässt.

 
luise, Samstag, 21. Februar 2004, 22:19
Drei Stunden?
Hattest du eine Ganzkörperhaarbehandlung??

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Ich hab...
...halt viele Haare auf dem Kopf.

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Donnerstag, 19. Februar 2004
Bin auf Entzug...
...und das schon seit Sonntag/Montag. Seit Sonntag keinen Alkohol mehr getrunken (vorher: zwei bis sechs Bier täglich). Seit Montag keine Zigaretten mehr (vorher: 25 bis 35 Stück am Tag). Und die Sache mit dem Kaffee gewöhn ich mir auch noch ab. Bin von einer Kanne auf eine Tasse runter.
Jeden Tag eine gute Stunde Sport hilft mich abzulenken. Nur trink ich mittlerweile zweieinhalb Liter Milch am Tag und frag mich wieso alles bei mir immer gleich aus dem Maß fallen muss.

 
luise, Donnerstag, 19. Februar 2004, 10:43
Mir scheint,
du neigst zu Extremen. Immer?

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Ich befürchte...
...schon. Woher mag das kommen? Ist sicher nicht gesund auf Dauer. Müsste ich aber trotzdem zu meinem Vorteil nutzen können, jetzt wo ich mir darüber klar bin.

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Mir fällt eigentlich nur eine Sache ein,
wo das eindeutig ein Vorteil ist. Miau.

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Nach gründlichem...
...Suchen stell ich aber leider fest dass außer mir niemand hier ist. Jemand weibliches zweimal nicht.
Aber danke dass du mich daran erinnert hast dass es sowas auch noch gibt. Hatte ich schon fast vergessen.

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baltasar, Donnerstag, 19. Februar 2004, 12:37
Ich hab
mich letztes Jahr die gesamte Fastenzeit fastenzeit über von jeglichen Drogen ferngehalten. Keine Alkohol, keine Zigarettennund auch sonst nichst. Am Ende der Fastenzeit hatte ich dann keine Lust mehr mit dem Rauchen anzufangen, und bin bis jetzt glücklicher Nichtraucher.

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Wie lange...
...hat es bei Ihnen gedauert bis Sie zu diesem glücklichen Nichtraucher wurden? Hab keine Ahnung wie lange Fastenzeit ist. Muss zunehmen, nicht fasten.

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Die Fastenzeit
dauert von Aschermittwoch bis Ostern, also ungefähr 40 Tage. Ich hatte seither nie wieder ein Verlangen nach einer Zigarette. Ich gebs zu, eher Glücksfall als Patentrezept.

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