Sonntag, 22. Februar 2004
Das Telefon...
...klingelt und schreckt mich auf aus meiner starren, vorneübergebeugten Haltung. Finger greifen nach blauem Plastik. Ein Knopfdruck und die Schultern sinken ein Stück tiefer. Elektromagnetische Wellen werden empfangen, in elektrische Signale umgewandelt, als Druckschwankungen weitergegeben, registriert, wiederum in Ströme transduziert und interpretiert. Fern von mir spricht eine ehemals verlockend klingende Engelsstimme. Redet von Tränen und Schmerz, von Selbsthass und Flucht in Chemikalien. Von dem bevorstehenden Suizid. Ein Hilfeschrei, ein letzter, gerichtet an den letzten Freund der noch bleibt. Sie hat keine Perspektive mehr. Scherben, in denen sich ihr Gesicht spiegelt. Angst vor den eigenen Gedanken die jeden Fehler ohne Gnade und ohne Vergeben bestrafen. Jeden Tag das eigene Gesicht ansehen müssen voller Ekel. Vorwürfe dass man sich nicht am Abend zuvor beendet hat. Brustkorb fest gebunden von dünnen Nylonschnüren die sich bei jedem Atemzug tiefer ins Fleisch schneiden. Gefangene des eigenen Wesens. Seele mit Widerhaken durchbohrt. Umgeben von Unwissenheit, Unverständnis, Ignoranz und purer Idiotie. Unfähig sich selbst zu heilen, unmöglich aber die Heilung von außen. Meinen Beistand hast du auf jeden Fall. Zu jeder Zeit. Egal wie weit ich fahren muss.

 
luise, Sonntag, 22. Februar 2004, 18:54
Verdammte Scheisse,
wenn ich das mal so sagen darf.

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