Samstag, 14. Februar 2004
Billard gespielt...
...mit ein paar alten Freunden. Das hab ich ewig nichtmehr getan. Ich dachte mir wäre aufgefallen wie sinnlos es ist diese kleinen Kugeln mit einem Sock in Löcher zu prügeln und hätte deshalb den Spass daran verloren. Fehlanzeige. Und von prügeln keine Spur. Die Kugeln fanden ihre Wege wie von unsichtbaren Schnüren gezogen.
Ich drehte mich um. Und da war etwas was ich nicht erwartet hatte. Einer meiner Begleiter saß an einem kleinen Tisch. Völlig normal soweit. Da saß er fast den ganzen Abend. Aber in diesem Moment stand, dicht hinter ihm, zwischen Stuhl und Wand eingepfercht, eine Frau. Eine völlig Unbekannte. Sie stand einfach. Gesicht eingerahmt von langem schwarzen Haar. Unsere Augen begegneten sich in einem Moment der sich in die Ewigkeit ausdehnte. In ihrem Blick stand irgendetwas zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Mein Mund öffnete sich, ohne dass ich auch nur ein Wort herausgebracht hätte.
Ich drehte mich um und spielte weiter. Spielte schlecht für den Rest unseres Aufenthaltes.
Gott weiss wer sie war und was sie wollte, aber wir sahen sie an diesem Abend noch bei vielen anderen Gruppen stehen. Sie schien an einem Ort zu verschwinden und am nächsten wieder aufzutauchen. Nirgendwo zu Hause. Ausgegrenzt und trotzdem dabei.
Die ganze Zeit habe ich es nicht über mich gebracht den Schleier der sie umgab mit einem "Hallo" zu lüften. Scheint als wäre es ein Fehler gewesen.

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